Singapur

Singapur bereiste ich nach der längeren Reise durch Thailand. Die Stadt hoch modern, teils wird das auch als „kalt“ interpretiert. Ob einem Singapur gefällt oder nicht, ist reine Geschmacksache, meine ich.

Der Stadtstaat gilt als eine der sichersten Plätze der Welt. Kriminalität wird vehement bekämpft. Alles ist reglementiert und es muss in höchstem Masse aufgepasst werden, dass man nichts falsch macht, ansonsten einem Gefängnis drohen kann. Die vielen Regeln und Vorschriften muss man auch als Tourist kennen. Es gibt Dinge, die in Singapur verboten – zum Beispiel das Spucken auf den Gehsteig oder dass Essen in öffentlichen Plätzen – und die in anderen Ländern erlaubt sind. Singapur ist ausserordentlich ordentlich, sauber und hygienisch. Das Grundgefühl ist so etwas ähnliches wie Abgeklärtheit. Trotzdem oder vielleicht deswegen hat mich ein mulmiges Gefühl, ja nichts falsch zu machen, dauernd begleitet.

Singapur bedeutet „Löwenstadt“, so wird der Stadtstaat zwischen Malaysia und Indonesien beschrieben. Singapur ist eine riesige Metropole, tipp top sauber, voll Leben, voller Touristen, mehrere Sehenswürdigkeiten, verschiedene Kulturen leben hier nahe zusammen. Singapurs Bewohner sind Chinesen, Inder, Malayen und ein gemischtes Volk von Touristen, Auswanderer, Gastarbeiter von überall her. Die offiziellen Sprachen sind Englisch, Malaiisch, Mandarin, Tamil. Die erste Person, der ich begegnete, war ein Taxifahrer, chinesischer Abstammung, der mich vom Flughafen ins Stadtinnere fuhr. Und der voller Stolz erzählte, dass er … Vegetarier sei. Schon als Kind hätte er nie Fleisch essen wollen, seine Eltern waren ganz verzweifelt deswegen.

In Singapur stehen Bauten aus der Kolonialzeit neben hohen Wolkenkratzern aus der Moderne … eindrücklich. Hier trifft die Moderne auf Altbewährtes und alte Kulturen. Man bewegt sich zwischen mehreren Welten.

Weltbekannter Drink
Das bekannteste Hotel, das Hotel Raffles, ist auf jeden Fall eine Besichtigung wert, falls eine Übernachtung nicht möglich ist. Die Preise sind sehr sehr hoch. Der Namensgeber des Hotels hat in Singapur seine Spuren hinterlassen. Gegründet wurde Singapur nämlich 1819 von Sir Thomas Stamford Raffles – er ist wie gesagt der Namensgeber des ehrwürdigen eleganten Hotels. Selbst ein Besuch in der hoteleigenen Bar kann dem Geldbeutel an den Kragen gehen. Alkohol ist in Singapur sehr teuer durch Singapurs „Sündensteuer“. Doch wenn man denn schon einmal dort ist, dann sollte ein „Sling“-Cocktail auf jeden Fall probiert werden. Das habe ich denn auch gemacht und mir schmeckte er wunderbar. Abends spielt häufig Live-Musik in der hoteleigenen Bar. So schmeckt der etwas herbe „Sling“ fast noch einen Deut besser. Tonic wurde in der Kolonialzeit beigemischt, da er gegen Moskitos wirksam sein soll.

  

Grösster Hafen
Singapurs Hafen gehört zu den grössten der Welt. Und das merkt man, ob durch den Blick von oben aus dem Flugzeug oder vor dem Hafen stehend. Singapur gehört heute international zu den erfolgreichsten Staaten überhaupt mit erfolgreichen Handelsbeziehungen. Und dieser Handel mit anderen Ländern blüht durch den grossen Hafen und Flughafen. Dieser Stadtteil zeigt deutlich wie erfolgreich Singapur im Moment in der Welt auftritt und wie viele Grossunternehmen und Geschäftsleute dies anzieht.

  

Hoch über den Wolken … fast
Merlion, einer Statue, die eine Mischung aus Löwe und Fisch darstellt und als Schutzpatron Singapurs gilt.

  

Singapur ist ein sehr kleines Land auf einer kleinen Insel, aber mit vier Millionen Einwohnern eine recht große Stadt, die aus mehr oder weniger großen „Stadtteilen“ besteht. Jeder Bewohner hat ein Dach über dem Kopf. Dies ist weniger darauf zurückzuführen, dass es allen so gut geht, sondern, dass es schlichtwegs verboten ist, auf der Strasse zu wohnen. Vagabunden tummeln sich auf Singapurs Strassen keine. Die Wolkenkratzer sind aber so beeindruckend, dass es nicht verwunderlich ist, dass der Besucher am Abend an Nackenstarre leidet. Ein adäquates Mittel dagegen: Tigerbalsam!

    

Singapur leidet an der knappen zur Verfügung stehenden Fläche, deshalb konzentriert sich das Leben auf den Stadtkern, kurz „CBD“ für Central Business District genannt.

Es wird dem Meer Land abgetrotzt und viel gebaut. In die Höhe natürlich.

Die Stadt selbst teilt sich in viele kleinere „Stadtteile“ auf. Die Innenstadt, bestehend aus Chinatown, dem Distrikt der chinesischen Siedler, der Orchard Road, Singapurs weltbekannter Shopping-Meile und Riverside, der durch Museen, Theatern und Denkmälern sowie Restaurants, Bars und Clubs geprägte Teil, stellt den kulturellen und aktivitätsreichsten Mittelpunkt dar. Ausgehen ist jedoch teuer. Und so bleiben Ausgehtrips eher den dicken Portemonnaies überlassen.

Chinatown ist seit 1828 ein Distrikt der Chinesischen Siedler. Die kulturelle Vielfalt ist in Chinatown sehr ausgeprägt. Neben dem ältesten Hindutempel von Singapur sind auch Moscheen und im traditionellen Stil erbaute chinesische Einkaufshäuser zu bewundern. Achtung: beim Besuch von Tempeln und Moscheen müssen Arme und Beine bedeckt sein und die Schuhe müssen ausgezogen werden.

  
Die East Coast um Bedok herum ist eine von Singapurs grössten Wohngegenden. Ich habe sie im Bus befahren und hatte so den besten Blick über das Gebiet. Mehrere Wohnblöcke sind mit Läden, Restaurants, Friseurshops Kinderhütstellen und was man im alltäglichen Leben sonst noch so braucht, ausgestattet. Sehr beeindruckend und vor allem sehr praktisch.

Angelockt vom süssen und scharfen Duft von Gewürzen, sollte man – wie ich – Little India einen Besuch abstatten. Auch in der Nacht ein volles Erlebnis. Die besten Preise und interessantesten Sachen, meine ich, gibt es in Little India oder Chinatown, denn hier leben und kaufen die einheimischen ethnischen Gruppen Singapurs, wobei es aber auch schon viele Läden gibt, die sich speziell auf Touristen eingerichtet haben. Die Farben der Kleider oder der Gewürze sind einfach eine Augenweide.

  

Und diese wunderbare Welt … schaut man sich am Besten auch noch von oben an. Das riesige Riesenrad „Singapur Flyer“ hat mich ungemein beeindruckt.

       

Heiss, heisser, schwül
Da Singapur fast direkt am Äquator und damit mitten in den Tropen liegt, ist das Klima das ganze Jahr über nicht nur heiss, sondern schwül. Nicht jeder erträgt dies gleich gut. Die Jahreszeiten sind nicht so, wie man sie in Europa kennt. Die Temperaturschwankungen sind nur gering. Es regnet meist einmal pro Tag. Ich habe den schönsten Regenschauer im Hotelpool erlebt – sozusagen Wasser von oben und von unten.
Die durchschnittliche Tagestemperatur in Singapur liegt zwischen 23 und 34 Grad Celsius mit einer durchschnittlichen Luftfeuchtigkeit bei 84 Prozent. Dies wird während der langen, starken Regenfälle mit oft 100 Prozent überschritten. Eine Regenzeit wie zum Beispiel in Thailand gibt es so in Singapur nicht. Reisende sollten wissen, dass die regenreichsten Monate Dezember und April sind, währenddessen Februar und Juli die trockensten Monate sind.

Wo die Botanik zuhause ist
Nicht fehlen darf beim Besuch in Singapur der Singapore Botanic Garden und der National Orchid Garden. Ich war beeindruckt über die sehr schönen Orchideen. Farben und Düfte, die in ihrer hohen Konzentration beeindrucken.

       

Kulinarik – etwas für den Bauch
Singapur ist ein Schmelztigel für Kochkünste aus aller Welt und eine kulinarische Reise wert! Der Vielvölkerstaat ist ein Paradies für Gourmets, und bietet eine einmalige Auswahl an Geschmacksrichtungen: chinesische, malaiische, indische, thailändische, indonesische, japanische und koreanische Gerichte.

So breit wie die Auswahl an Geschmacksrichtungen, so vielfältig ist das Angebot an Restaurants im Stadtstaat. Die einheimische Küche kann man am besten in den einfachen Garküchen der Hawker Centres oder Foodcourts testen, dort werden landestypische Gerichte sehr schnell und preiswert geboten. Ein Gericht wird für nur wenige Singapurdollar serviert. In Singapur gibt es praktisch bei jedem Wohnblock oder Wohnblockzentrum ein eigenes „Hawker Centre“. Da die Singapurer viel arbeiten und selten zuhause sind und noch weniger zuhause kochen, essen sie meist ausserhalb von zuhause. Nicht zu vergessen, da in Singapur nichts weggeworfen werden darf, ist der Singapurer fast schon verdammt dazu, in einem Restaurant oder einem Essplatz seine Mahlzeit einzunehmen. Aber gut ist es auf jeden Fall.

Im Gegensatz stehen dazu die luxuriösen, klimatisierten Restaurants und Hotels. Dort findet man exzellentes Kulinarisches, Geschmackvolles aus der ganzen Welt, allerdings, und das muss ich hier auch noch einmal erwähnen zu entsprechend höheren Preisen. Singapur ist ein teurer Platz. Das darf man nicht vergessen.

Und hier noch etwas Typisches:

Die Durian-Frucht oder Stinkfrucht wie sie auch genannt wird, ist eine tropische Singapur-typische Frucht. Die meisten Touristen machen wegen ihres Gestanks angeekelt einen grossen Bogen um sie. Es ist nicht nur verboten, die Frucht in der Öffentlichkeit zu essen, sie muss auch entweder ungeschnitten oder gut verpackt zum Verkauf angeboten werden. Übrigens ist auch das Luft lassen in der Öffentlichkeit ist nicht erlaubt. Von den meisten Einheimischen wird die Durian jedoch als Spezialität betrachtet.

  

Gut zu wissen
So oft habe ich mich schon gefragt, ob ich denn jetzt ein Trinkgeld geben soll, muss, darf. In Restaurants und Taxis in Singapur ist Trinkgeld nicht üblich, und am Flughafen sogar verboten!

Die Übernachtung ist am Besten in einem der vielen Hotels angeraten, falls man nicht bei Bekannten beherbergt wird.

Tipps
> Shopping im arabischen Quartier in der Boutique „gushé“.
> Wer die Welt von oben sehen will, tut dies am Besten mit einem Ausflug auf dem Riesenrad „Singapore Flyer“.